Online-Buchvorstellung mit Dr. Andrea Rudorff: KZ-Häftlinge in Frankfurt. Das Außenlager der Adlerwerke August 1944 – März 1945

Mit einem Grußwort von Stadträtin Dr. Ina Hartwig Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, Stadt Frankfurt am Main -- Wie zahlreiche deutsche Unternehmen beschäftigten auch die Frankfurter Adlerwerke ab Sommer 1944 KZ-Häftlinge in der Rüstungsproduktion und errichteten für deren Unterbringung ein KZ-Außenlager auf ihrem Firmengelände. Insgesamt 1.616 Häftlinge, die zum großen Teil aus Polen, aber auch aus der Sowjetunion, Deutschland, Österreich, Jugoslawien, Frankreich und der Tschechoslowakei stammten, wurden dort unter sich stets verschlechternden Bedingungen zu mörderischer Zwangsarbeit eingesetzt. Die Todesrate war mit 527 in Frankfurt verstorbenen Häftlingen besonders hoch. Andrea Rudorff beleuchtet sowohl die Errichtung des Lagers und seine Einbindung in das KZ-System als auch die Verfolgungsgeschichten der Häftlinge und ihre Existenzbedingungen im Lager. Darüber hinaus wirft sie Licht auf die Rolle der Unternehmensangehörigen, der Nachbarschaft und der städtischen Behörden, denen die Zustände im Lager nicht verborgen blieben. Dr. Andrea Rudorff ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut. Sie bearbeitete den Band Auschwitz und die Todesmärsche des Editionsprojekts Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945. -- Andrea Rudorff Katzbach – das KZ in der Stadt. Zwangsarbeit in den Adlerwerken Frankfurt am Main 1944/45 Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 5, hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts Göttingen: Wallstein Verlag, 2021, 368 S., 27 Abb., Hardcover, 38,– ISBN 978-3-8353-3953-8 -- Eine Kooperation mit dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt am Main und dem AStA der Goethe-Universität.